Works:
Auf Eisen, 2016
Wiener Blau, 2013 - 2014

Exhibition:
Sonne auf Papier, Städtische Galerie Nordhorn, 2016

English

Sunah Choi employs an old photographic technique known as cyanotype, which unlike most other analogue processes uses iron compounds rather than silver salts as imaging agents. This explains one aspect of the title of the group of works "Auf Eisen (On Iron)", although, given the way in which Sunah Choi works, it still remains open to interpretation. She uses photograms to reproduce all sorts of objects. The resulting images are delicate arrangements which are sometimes reminiscent of architecture, and also of extreme close-ups or even organic shapes. Many of the things depicted in this way appear detached, to have lost their materiality and become abstract. What makes perceiving and hence understanding these images so exciting is this interplay between opposites, between material and form, abstraction and representation, between nature and architecture.
- Thomas Bachler

The Artist Sunah Choi currently works with cyanotype, an iron based procedure developed by John Herschel in 1842. Predominantly in the field of architecture, cyanotype became a popular means of reproducing building plans in the shape of blueprints, and was above all associated with the botanist Anna Atkins, whose publication featuring photograms of algae is seen to be one of the first book with photographic illustrations. In "Auf Eisen (On Iron)", her series of large-format photograms, Choi abandons the graphic two-dimensionality of the early examples and develops pictorial realms of indeterminate depth by combining different, mostly undefinable objects. Lines or short threads, circles and web structures in the shape of white shadows within the intense blue form abstract patterns on an undeterminable scale.
- Agnes Matthias

The texts of Thomas Bachler and Agnes Matthias were written for the group exhibition "Sonne auf Papier (Sun on paper)" at Städtische Galerie Nordhorn, 10 September - 13 November 2016

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Deutsch

Sunah Choi nutzt für ihre Arbeit ein altes fotografisches Verfahren, die Cyanotypie, bei der, anders als bei den meisten analogen Fotoverfahren, Eisenverbindungen und nicht Silbersalze als bildgebende Substanzen eingesetzt werden. So ist der Titel der Werkgruppe „Auf Eisen“ inhaltlich zu erklären und doch gleichzeitig offen gehalten hinsichtlich der Arbeitsweise von Sunah Choi. Per Fotogramm werden von ihr unterschiedlichste Gegenstände abgebildet. Die dabei entstehenden Bilder sind feine Arrangements, die manchmal an Architektur, auch an Makroaufnahmen oder an organische Formen erinnern. Viele der abgelichteten Dinge erscheinen losgelöst, haben ihre Materialität verloren und sind abstrakt geworden. Es ist dieses Spiel zwischen Gegensätzen, zwischen Material und Form, Abstraktion und Gegenständlichkeit, zwischen Natur und Architektur, das die Wahrnehmung und damit das Verstehen dieser Bilder prägt.
- Thomas Bachler

Auf das Jahr 1842 geht die von John Herschel entwickelte, auf dem Einsatz von Eisen basierende Cyanotypie zurück, mit der die Künstlerin Sunah Choi aktuell arbeitet. Später vor allem im Bereich der Architektur zur Vervielfältigung von Bauplänen in Form von Blaupausen eingesetzt, verbindet sich die Cyanotypie vor allem mit dem Namen der Botanikerin Anna Atkins, deren Publikation mit Fotogrammen von Algen zu den ersten Bildbänden zählt. Choi löst sich mit ihren mit "Auf Eisen" betitelten großformatigen Fotogrammen von der grafischen Zweidimensionalität der frühen Muster und entwickelt durch Kombination verschiedener, meist nicht näher definierbarer Objekte Bildräume unbestimmter Tiefe. Linien oder kurze Fädchen, Kreise und Netzstrukturen als weiße Schatten im intensiven Blau werden zu abstrakten Mustern verwoben, deren Maßstäblichkeit unbestimmt bleibt.
- Agnes Matthias

Die Texte von Thomas Bachler und Agnes Matthias wurden geschrieben für die Ausstellung "Sonne auf Papier", Städtische Galerie Nordhorn, 10. September - 13. November 2016